In der zweiten WETV-Sendung hinterfragen wir den international verwendeten Begriff „Ethnic Diversity“.
Wir möchten herausfinden, ob er auch in Deutschland funktioniert, um kulturell diverse Gruppen in einer vielfältigen Gesellschaft damit zu bezeichnen. Oder birgt er vielleicht mehr Perspektiven, wenn man ihn als Konzept begreift?
WETV war in den Sommerferien in Irland und Italien unterwegs. Es zeigte sich, dass auch diese Länder – wie fast alle EU-‐Länder derzeit – stark durch Zuwanderung beeinDlusst werden . In Interviews mit verschiedenen Menschen vor Ort haben wir über ihre Sicht auf die aktuelle gesellschaftliche Situation ihrer Länder gesprochen. So gewann der Begriff "Ethnic Diversity" für uns an
Bedeutung.
Um zu hinterfragen wie ethnische Diversität, die durch Zuwanderung entsteht, die Gesellschaft verändert, haben wir den Bundestagsabgeordneten Herrn Ozcan Mutlu, Bündnis 90/Die Grünen; Chadi Bahout, Journalist, Vorstandsmitglied des Vereins "Neue Deutsche Medienmacher" sowie Chefredakteur des Onlinejournals "Polli – Magazin" und Timo Lochocki, Integrationsforscher und Doktorand der Humboldt-‐Universität, eingeladen.
Wir diskutieren, welche Bedenken es in Deutschland gegen den Begriff "ethnische Vielfalt" gibt oder ob damit automatisch kulturelle Vielfalt gemeint ist.
Für uns Jugendliche in Berlin ist ethnische Vielfalt Normalität. Aber dass nicht alle damit so glücklich sind wie wir, zeigt ein Beitrag mit Helen O'Burn, eine Journalistin aus Cork, die vermutet, dass es für Zuwanderer sehr schwierig sei, eine "sensitive connection", eine emotionale Verbindung zu dem Land aufzubauen. UOber unsere Gäste erfahren wir welche Rolle dieses Zugehörigkeitsgefühl bei der Arbeit von Politiker_innen, Wissenschatler_innen und Journalist_innen spielt. Sie erklären ebenfalls wie ihre persönliche Auseinandersetzung mit Identität in der kulturellen Vielfalt Deutschlands ihre Arbeit beeinflusst.
Kann man über "Ethnic Diversity" sprechen, ohne das Wohlstandsgefälle unserer Gesellschaft dabei kritisch in den Blick zu nehmen? Die Empfindung von Zugehörigkeit ist mit sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit in der Gesellschaft verbunden. Am schlechtesten geht es wirtschaftlich und sozial gesehen immer und überall geflüchteten Menschen. Vieler Orts sorgen die Regierungen für ihr Überleben, aber stellen den Flüchtlingen gleichzeitig keine
Zukunft auf dem Arbeitsmarkt oder zur Teilhabe an der Gesellschaft in Aussicht dar. So führt die Diskussion über "Ethnic Diversity" wiederum zu der Frage, warum Europa immer wieder systematisch Menschenrechte verletzt, wie bspw. auf Lampedusa. Hierzu fragen wir, wann die europäischen Politiker_innen endlich Lösungen für alle Menschen bieten werden?
Wie können nun aber vielfältige Menschen ihre Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft formulieren? Hier sind wir auf einen für uns neuen Begriff gestoßen, den wir ungeheuer interessant finden und zum Abschluss mit unseren Gästen diskutieren: die "Neuen Deutschen"! Was ist neu an den Neuen Deutschen?
Warum ist so wichtig als neue Deutsche präsent zu sein? Wer kann sich davon angesprochen fühlen?
Moderation: Anna Melina und Bo Sa
You-Tube-Link: http://www.youtube.com/watch?v=ubmb76BFG6I
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