Sonntag, 14. November 2010

Ausstellung: Zurückgehen oder Bleiben - die Wende aus der Sicht von Menschen türkischer und kurdischer Herkunft


Präsentation der Arbeitsergebnisse des Projektes

Zurückgehen oder Bleiben - die Wende aus der Sicht von Menschen türkischer und kurdischer Herkunft

Die Ausstellung zeigt:

Fotos der Interviewpartner und des Teams sowie der Mauer im heutigen Stadtbild. Texttafeln mit ausgewählten Beiträgen der Interviewpartner.

In unserem Projekt geht es um den Fall der Mauer als ein folgenreiches Ereignis für die Entwicklung Deutschlands. Das ergreifende Geschehen lässt schnell in Vergessenheit geraten, wie sich die in Deutschland lebende Bevölkerung damals zusammensetzte. Dass auch Menschen mit Migrationshintergrund von den Entwicklungen nach dem Mauerfall betroffen waren, ist wenig bewusst. Darum fragt unser Projekt nach den Erlebnissen der Bevölkerung türkischer und kurdischer Herkunft im Zusammenhang mit der deutschen Einheit. Die Veränderungen im regionalen Arbeitsmarkt und die zunehmende Fremdenfeindlichkeit nach der Wende waren folgenreich für Migrant_innen. Während Deutschland sich in Richtung einer gemeinsamen Gesellschaft entwickelte, fühlten sich Menschen, die teilweise schon 20 Jahre hier lebten an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Wie geht man mit diesem Gefühl um und wie reagiert man darauf? Zurück gehen oder Bleiben?


Unsere Interviewpartner sind türkischer und kurdischer Herkunft. Manche sind in der Türkei geboren, manche in Deutschland. Sie leben und arbeiten überwiegend im Wrangelkiez. 20 Jahre nach dem Ereignis bemühten sie sich darum, von ihren Erlebnissen zu berichten, Gefühle zu benennen, Entwicklungen aufzuzeigen und Erwartungen zu äußern. Ihre Ansichten haben wir in Form von Texttafeln zugänglich gemacht. Ab dem 1. Stockwerk ist es auch möglich einzelne Beiträge zu hören, die nach Zufallsprinzip wiedergegeben werden.


Die Mauer und damit die Teilung der Stadt haben die Jugendlichen nicht miterlebt. Daher war es für sie sehr interessant den Berliner Mauerweg im Innenstadtbereich zu verfolgen und fotografisch zu dokumentieren welche Entwicklung die Mauer seit der Grenzöffnung genommen hat. An vielen Stellen in der Stadt sind Teile des Bauwerks als Denkmal erhalten, um die Erinnerung an die Freiheitsbeschränkung und damit verbundene Gewalt zu bewahren. Auf dem brachliegenden Gebiet zwischen der Innen- und der Außenmauer wurden vielerorts auch eindrucksvolle Bauwerke errichtet.


Auch vom Team sind während des Projektverlaufs Fotos entstanden. Wir zeigen eine Auswahl, um damit Einblick in unsere Arbeit zu ermöglichen.

Die Interviewpartner

Aysegül Arslanoglu, Günay Darici, Zeliha Aydormus, Serpil Cevik,

Enver Sen, Müslüm Bostanci, Orhan Yüksel, Hasan Topraklar

Die Fotografen

Felicia Aghaye, Narjes Pauls, Anna M. Pisani, Jacques Gomes, Leon O. H. Santos, Borislav Salatino, Theo Gardon, Adauto de Souza Santos

Die Interviewerinnen

Mirka Brüggemann, Katharina La Henges


Die Projektträger

YEKMAL e.V., Verein kurdischer Eltern, setzt sich für die Verbesserung

der Situation hier lebender Kurden in den Bereichen Erziehung, Schule

und (Aus-) Bildung ein.

NIJININSKI ARTS INTERNACIONAL e.V., Vereinigung internationaler

Künstler und Pädagogen, verfolgt die Förderung des Bewusstseins für

die Situation der Menschenrechte und des Verständnisses für

Zuwanderer durch kulturelle Projekte. ´

WATCH us production, Jugendmediengruppe aus Berlin, realisiert

filmische Projekte um Erfahrungen zu sammeln, mit denen

sich die Mitarbeiter auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten wollen.

WETV - Jugendmedieninitiative für Vielfalt und Toleranz, bringt Themen

in die Medien, die zu wenig beachtet werden. Dies ist der Fall, wenn

es um die Zuwanderung nach Deutschland geht. WeTV ist ein Projekt

von Nijinski Arts Internacional e.V. und WATCH us production.

Das Projekt ist für alle Jugendlichen offen, die sich mit Medien

gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stark machen wollen.

Das Projekt wurde unterstützt vom Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg

Berzirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg/Glashaus/

Adalbertstraße 95a - 10999 Berlin

Telefon: 030 50585233



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